Fontaneweg Plaue > Startseite > 5 | Fontaneort

Station 5: Fontaneort

Den jetzigen Plauer Fontaneort hat der Förderverein Schlosspark in 2012 eingerichtet, um die Erinnerung an Fontanes Wirken in Plaue wach zu halten. Die kleine Sitzanlage befindet sich dort, wo früher ein kleiner Hain mit einem Pferdegrab bestand.

Die hier aufgestellte Plastik Fontanes wurde vom Plauer Bildhauer Dirk Harms 2011 vor Ort in Ton geschaffen und dann 2012 von Claus Zenkier aus Bronze gegossen. Den Kauf der Skulptur hat der Förderverein zur Hälfte aus eigenen Mitteln und zur Hälfte mit freundlicher Unterstützung der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland tätigen können.


Mit dem Plauer Fontaneort wurde ein intimer Erinnerungsrahmen geschaffen.  Der unermüdliche Wanderer durch die Mark Brandenburg gesellt sich - am Originalschauplatz - zu den hier rastenden Besuchern des Parks und sucht das Zwiegespräch. Fontane war ein großer Plauderer und hat den Märkern viele wunderbare Geschichten abgelauscht. Möge dieser Ort die Erinnerung daran erhalten und ermutigen, den Spuren Fontanes hier in Plaue nachzugehen, sei es in der Kirche, im Schloss  oder eben hier im Park.

 

 

Im Notizbuch A16 findet sich auch der nachfolgende „Schluß“ über den Ort:

Der Hauptreiz bleiben doch immer die Erinnerungen an die Quitzowzeit und die Zerstörung des Schlosses. Zunächst scheint nichts da; forscht man aber,  so findet man eine Menge Dinge, die das Bild wieder beleben.

  • a. Hundert Ruten vom Schloß, im Wiesike´schen Küchengarten, war vor wenigen Jahrzehnten noch die Schanze, von wo aus die Faule Grete schoß. Zu Löseckes Zeit war noch viel. Jetzt ist es abgetragen, aber die Stelle ist noch bekannt.
  • b. Die Kirche. Das Kirchenschiff, wo Johann im Bock saß, ist noch da. Die Wände sind übertüncht, und die Gewölbe sind später, kriecht man aber durch das Loch auf den Kirchenboden und leuchtet umher, so sieht man noch die Malereien aus der romanischen Zeit der Kirche her, die damals auf ihn  herabsahen. Vielleicht das Echteste und Erhaltenste noch aus jener Zeit.
  • c. Nun in den Park. Hier ziehen sich noch, jetzt als Parkornament, die Wallgräben-Reste; dann kommt
  • d. der Schloßberg, der hoch deutlich die Burgform zeigt. An und in diesem Berg steckten noch Fundamente von Schloß und Turm. Letztrer hielt sich ganz und gar bis 1725 (so ohngefähr). Noch später, unter Lösecke, hatte es Erdgeschoß und Souterrain. Jetzt ist das Erdgeschoß fort, aber das Souterrain, in dem die beiden Ritter etc. steckten, ist noch da.
  • e. Am schönsten ist es aber doch am Rand des Sees, wo Weidicht und Rohr abwechseln. Besser: hoch das Rohr steht. Es ist wie zu Johann v. Quitzows  Tagen. Hier sitzen im Abendschein. Dann rauscht und raschelt es. Man horcht auf und fröstelt, als führe Quitzow heraus.